Kein Geld für Menstruationsartikel? Das ist aber peinlich, Deutschland!

Wer kein oder nicht genügend Geld für Menstruationsartikel zur Verfügung hat, ist von Menstruationsarmut betroffen. Betroffenen Menschen fehlt oft zusätzlich (gerade wenn es sich um wohnungslose Personen handelt) der regelmäßige Zugang zu sauberen und sicheren sanitären Einrichtungen. Anstelle von Tampons, Binden oder anderen Menstruationsartikeln werden dann alte Stofflappen, Zeitungen oder Klopapier von öffentlichen Toiletten verwendet.

  • Das Infektions- und Gesundheitsrisiko steigt durch fehlende hygienische Infrastruktur und Produkte enorm und kann schwerwiegendere Folgen haben.
  • Menstruation ist gesellschaftlich immer noch ein mit Scham behaftetes Thema. Fehlender Zugang zu Menstruationsprodukten und sauberen sanitären Anlagen führt zu Beschämung, sozialer Ausgrenzung bis zur Selbstisolation.
  • Wer ist davon betroffen?
    • alle menstruierenden Personen mit wenig Geld!
    • in Deutschland sind ca. 100.000 Frauen wohnungslos
    • 1,1 Mio Frauen waren 2022 in Deutschland arbeitslos – das Bürgergeld sieht monatlich nur einen Betrag von 9,17-19,16€ für alle Gesundheits- und Pflegeprodukte vor (also auch bspw. Zahnpasta, Cremes, Seife…etc.), während die Menstruation monatlich allein Kosten von ca. 5-15€ verursacht, kurz gesagt: viel zu wenig Geld für erwerbslose menstruierende Personen!

Menstruationsartikel sollten verfügbar sein wie Klopapier, da sie genauso zwingend benötigt werden – weil die deutsche Politik das nicht so sieht nehmen wir das in die Hand!

Petition für freien Zugang zu Menstruationsprodukten in öffentlichen Einrichtungen:

https://www.change.org/p/periodenarmut-freier-zugang-zu-menstruationsprodukten-in-%C3%B6ffentlichen-einrichtungen-bmfsfj

Quellen/mehr Infos:

In den Statistiken, auf die sich die Zahlen beziehen, ist leider nur von „Frauen“ die Rede. Selbstverständlich menstruieren aber nicht nur Frauen, sondern z.B. auch manche trans Männer oder manche nicht-binären oder inter Menschen. Und auch nicht alle Frauen menstruieren.
Zudem werden durch Mehrfachmarginalisierung, wie etwa trans und wohnungslos zugleich zu sein, Vulnerabilitäten und gesellschaftliche Ungleichheiten verstärkt.