Redebeitrag in einfacher Sprache zum 8. März 2022 von TransAll und realitätenwerkstatt
Link
Offener Brief zur neuen Skulptur vor dem Lorettobad
Seit Juni 2021 steht vor dem Lorettobad die Holzskulptur „Loretta – von Keuschheit und Begehren“ des Künstlers Thomas Rees. Sie wurde vom Verein „Freunde des Lorettobades“ gestiftet und bildet die Figuren Pan und Syrinx aus der griechischen Mythologie ab. Diese mythologische Erzählung beschreibt, wie Syrinx vor Pan fliehen muss und sich in ein Schilfrohr verwandelt, da ihre Zurückweisung von Pan nicht akzeptiert wird.
Situationen wie diese, sind für Frauen* und als weiblich* gelesene Personen auch heute noch alltäglich: Ein Nein wird viel zu oft nicht als Nein akzeptiert. Die Zahl derer, die heutzutage von Stalking, sexueller Belästigung und Vergewaltigung betroffen sind, ist hoch. Im Jahr 2020 gab es in Deutschland rund 82.000 registrierten Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung und rund 20.000 polizeilich erfasste Fälle von Stalking, wobei diese Statistiken natürlich nicht die Dunkelziffer erfassen [1, 2]. Gegensätzlich zu den Behauptungen des Künstlers [3] haben sich die Zeiten nicht geändert: auch wenn „die Macht der alten Götter verblichen [ist]“ [3], so ist die des Patriarchats noch nicht überwunden.
Zu der Normalisierung von sexualisierter Gewalt trägt auch eine Romantisierung von übergriffigem Verhalten in Kunst, Medien und Film bei. Das bewusste Übertreten und Ignorieren von Grenzen wird als Liebesbeweis verharmlost, bei Gewalt und Übergriffen von Beziehungs- oder Liebesdrama gesprochen.
Die Problematik der Geschichte von Syrinx und Pan war dem Künstler offensichtlich bewusst, da er schreibt: „Der Pan wurde sehr bewusst ein Teil der Skulptur. Er ist aus heutiger Sicht ein Lüstling, ein Stalker, ein Besitzergreifender, mit einem Frauenbild, das im 21. Jahrhundert eine absolute Unmöglichkeit darstellt. Von den griechischen Gottheiten war er wohl dem noch einer der harmloseren. In der Skulptur steht (kauert) er stellvertretend für etwas, das keine Macht haben darf, nicht sein darf – aber offensichtlich noch immer ein enormes Problem darstellt. Die Wassernymphe Loretta hat sich über die Dominanz der Männerwelt erhoben.“ [3]
Fraglich ist dann jedoch, wieso die Darstellung von Loretta eine sexualisierende und objektifizierende Darstellung weiblicher* Körper ist. Sie entspricht einer patriarchalen Vorstellung des weiblichen Körpers, der der Befriedigung männlicher sexueller Phantasien dienen soll. Auch die Körperhaltung entspricht keiner selbstbewussten Darstellung, da Loretta ihren Körper zu bedecken versucht und damit vielmehr Keuschheit, als wie behauptet Dominanz und Freiheit [3] ausdrückt, während sie selbst dem Begehren des Betrachters ausgesetzt ist. Es gäbe so viele Möglichkeiten, eine selbstbewusste weibliche Figur, die sich „über die Dominanz der Männerwelt“ erhebt, darzustellen, ohne dabei Geschichten über sexualisierte Gewalt zu reproduzieren und normalisieren.
Dass eine solche Skulptur ausgerechnet vor dem Lorettobad platziert wird, welches durch das „Damenbad“ für viele Frauen* gerade ein Schutzort vor sexualisierenden Blicken und Übergriffen darstellt, ist mehr als problematisch. Denn es nimmt diesem Raum ein Stück weit diese Schutzfunktion, indem es Besucher*innen mit genau solchen Erfahrungen und Körperbildern konfrontiert. Dies wird durch das Wissen über den Mythos von Pan und Syrinx verstärkt, indem die Skulptur und die Debatte um diese, den Mythos auch für die Besucher*innen bekannt macht.
Daher fordern wir:
- die Entfernung der Skulptur „Loretta – von Keuschheit und Begehren“ vor dem Lorettobad
- sofern dies noch nicht erfolgt ist, eine öffentliche Entschuldigung durch die Verantwortlichen
- gefolgt von einer Sensibilisierung und Auseinandersetzung zu den in diesem Brief besprochenen Problematiken
* indem wir einen Stern hinter manche Worte wie Frauen, Frau und weiblich setzen, möchten wir an diesen Stellen ausdrücken, dass es sich um eine soziale Kategorisierung handelt und Menschen, die sich in den Begriffen wieder finden, Unterschiedliches damit verbinden.
Quellen:
- https://de.statista.com/themen/800/sexual-und-drogendelikte/#topicHeader__wrapper
- https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157327/umfrage/polizeilich-erfasste-faelle-von-stalking-seit-2007/
- http://thomas-rees.com/loretta-von-keuschheit-und-begehren/
Unterzeichnet von:
Gruppen
Feministische Gruppe Realitätenwerkstatt
octopussya
Fantifa
Feministische Geschichtswerkstatt Freiburg e.V.
unbeherrscht
A-Team Freiburg (Awareness-Team)
fz* Feministisches Zentrum Freiburg e.V.
SUSI gGmbH
SDS Freiburg
Personen
Sabine Graf
Rabea Hussain
Eva Albers
Lea Freudenstein
Sabine Heitmann
Hannah Baur
Feline Venjakob
Lilly Dreyer
Dorothea Schubert
Julienne Bank
Hildegard Brinkel
Stefani Mihailovic
Katrin Bauer
Fränzi Spengler
Helena Heitzer
Hannah Lax
Vera Lax
Sebastian Knopp
Moni Bürkle
Feli Wirthel
Cornell Armstrong
Redebeitrag „feministische Perspektiven in der Corona-Krise“
Einleitung
Durch die Corona-Pandemie verbrachten Väter mehr Zeit zu Hause und begannen sich aktiv in den Haushalt einzubringen. Sie hatten dadurch die Chance, mehr am Leben ihrer Kinder teilzuhaben und die Kinder hatten wiederum die Chance, ihre Väter im Alltag wahrzunehmen. Schon bald wurde in Familien eine gleiche Verteilung von Haus- und Sorgearbeit normal.
Das würden wir gerne sagen, doch leider sieht die Realität anders aus: Der Umgang mit der Corona-Pandemie verstärkt Diskriminierungen und Ungerechtigkeiten gegenüber Menschen, die auch vorher Ungerechtigkeiten erfahren haben.
Wir werden an drei Beispielen zeigen, wie das passiert: einmal als Folge der Doppelbelastung durch Lohn- und Sorgearbeit, dann durch die Zunahme häuslicher Gewalt und zum Schluss gehen wir auf den Zugang zu medizinischer Versorgung ein.
Wir sprechen hier von “Frauen” und “Männern”. Es gibt viele Menschen, die sich nicht als Frauen oder Männer verstehen, was häufig zu weiterer Benachteiligung führt. Wir finden diese Kategorien falsch, weil sie uns einschränken und unterdrücken. Wir brauchen sie jedoch, um Ungerechtigkeiten zu benennen, die es in einer Gesellschaft gibt, die uns in Männer und Frauen einteilt.
Arbeitsverteilung
Viele Frauen arbeiten unter schlechten Bedingungen und mit schlechter Bezahlung in gesellschaftlich relevanten Berufen. Das sind z.B. die Pflege, der Lebensmitteleinzelhandel oder die Hauswirtschaft. Sie arbeiteten auch während der Hochphase der Corona-Pandemie weiter – und das (beispielsweise durch Mehrarbeit und Kontaktbeschränkungen im Privatleben, welche sich aus der Arbeit ergeben). Gleichzeitig waren und sind sie dem Coronavirus durch Kontakt mit vielen Menschen besonders ausgesetzt.
In anderen Berufen sind Frauen die ersten, die in Kurzarbeit geschickt oder gekündigt werden. Im besten Fall können sie von Zuhause arbeiten.
Für Familien führte die Pandemie zu enormen Herausforderungen, da die Betreuung für die Kinder weggefallen ist und immer noch nicht vollständig übernommen wird. Oft sind es die Mütter, die in hohem Maß die Kinderbetreuung schultern. Das neben der Erwerbsarbeit zu schaffen führt zu einer doppelten Belastung, die vor allem für Alleinerziehende besonders schwierig ist.
Aber auch ohne Kinder gibt es auf einmal mehr Arbeit im gemeinsamen Haushalt zu erledigen – einfach, weil mehr Menschen öfter da sind, und so mehr Schmutz produzieren, mehr essen, oder es mehr Zoff gibt. Die notwendige Sorgearbeit wird größtenteils von Frauen getragen, wie auch schon vor der Corona-Pandemie.
In der Corona-Krise werden also veraltete und ungerechte Rollenbilder, in denen Männer arbeiten und sich Frauen um den Haushalt und die Kindererziehung kümmern, wieder verstärkt.
Wir fordern, dass geteilte Sorgearbeit im Privaten zur Selbstverständlichkeit wird. Achtet auf einen gerechten, nicht-diskriminierenden Umgang miteinander und lebt Kindern einen Alltag ohne einschränkende Rollenbilder vor.
Um die Ungleichheiten in der Arbeitswelt auszugleichen, reichen keine Einmalzahlungen. Das Gehalt sollte die Wertschätzung des Jobs widerspiegeln. Ein erster Schritt ist es, den gesetzlichen Mindestlohn zu erhöhen. Während der Krise braucht es außerdem gezielt finanzielle Unterstützung für Alleinerziehende.
Häusliche Gewalt
Die Einschränkungen des beruflichen und sozialen Alltags führen dazu, mehr Zeit zu Hause zu verbringen. Dies bringt auch weitere Probleme mit sich:
In Zeiten der Corona-Pandemie ist eine Zunahme von häuslicher Gewalt, auch sexualisierter Gewalt, zu beobachten. In vielen Fällen sind es Frauen*, Transpersonen oder Queers, die derartiges erfahren. Durch Ausgangssperren sind Betroffene häuslicher Gewalt vermehrt ihren gewalttätigen Mitmenschen ausgesetzt. Gewalttätige Partner kontrollieren vermehrt die Kontakte ihrer Partner*innen. Nicht zuletzt bedeutet das reduzierte soziale Leben eine Minderung an Kontaktmöglichkeiten, um Betroffene von Gewalt in ihrer Situation zu unterstützen.
Zu Beginn des Lockdowns bereiteten sich viele Frauenhäuser und Telefon-Beratungsstellen auf einen erhöhten Bedarf vor – dieser blieb aber zunächst aus, bis in den letzten Wochen die Beschränkungen wieder gelockert wurden. Dies lässt darauf schließen, dass die Ausgangssperren nicht nur häusliche Gewalt begünstigten, sondern außerdem den Zugang zu Hilfeangeboten erschwerten.
Auch Transpersonen sind so gezwungen, sich beispielsweise vermehrt in einem Umfeld aufzuhalten, das ihre Identität nicht anerkennt und dadurch psychisch belastend ist.
Wir fordern, dass die ohnehin schon überlasteten Frauenhäuser ausreichend finanziert werden. Psychologische Beratungen und Therapien sollen auch online angeboten und ohne Hürden genutzt werden können.
Medizinische Eingriffe
Die Corona-Pandemie hat zu Verschiebungen von angeblich nicht-notwendigen medizinischen Eingriffen geführt. Auch der Zugang zu medizinischen Diensten wurde erschwert. Dies betrifft insbesondere Frauen und Transpersonen.
So wurde in manchen Ländern die Corona-Krise zum Anlass genommen, den Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen weiter einzuschränken. Beispiele hierfür sind Polen und einige Bundesstaaten in den USA. Auch in Deutschland wurden weniger Eingriffe bei gleichbleibendem Bedarf durchgeführt. Die meisten Schwangerschaftsabbrüche sind in Deutschland nur straffrei, wenn sie innerhalb der ersten zwölf Wochen nach Empfängnis vorgenommen werden – sie sind also nicht verschiebbar, und dürfen nicht als unnötiger Eingriff kategorisiert werden. Denn ein erschwerter Zugang führt nicht zu weniger, sondern nur zu unsichereren Abbrüchen.
An erster Stelle fordern wir daher die Einordnung von Schwangerschaftsabbrüchen als notwendige medizinische Leistung. Dazu braucht es mehr Mediziner*innen, die den Eingriff vornehmen können. Wir fordern daher den Ausbau der Lehre dazu im Medizinstudium. Um in Krisensituationen Engpässe zu überbrücken, fordern wir außerdem die Möglichkeit, medikamentöse Schwangerschaftsabbrüche zu Hause durchführen zu können.
Transpersonen sind auf ähnliche Weise betroffen: sie müssen länger auf geschlechtsangleichende Operationen warten, entweder weil selbige verschoben wurden (da sie als medizinisch nicht-notwendig angesehen werden) – oder auch, weil der Zugang zu Gutachtengesprächen erschwert ist.
Bezogen auf die verstärkten Hürden, die Transpersonen während der Zeit der operativen Geschlechtsangleichung und rechtlichen Personenstandsänderung erleben, fordern wir, dass geschlechtsangleichende Operationen aufgrund der Selbstidentifikation von Personen von der Krankenkasse übernommen werden und, dass die bevormundenden Gutachtenpflichten für Personenstandsänderungen abgeschafft werden.
Abschluss
Unsere Forderungen sind nicht neu, doch umso dringlicher, da sich bestehende Ungleichheiten in der Krise verstärkt haben. Lasst uns gemeinsam eine Realität erschaffen, in der die gerechte Verteilung der Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern keine Utopie, sondern Alltag ist. Wir wollen die Corona-Pandemie zum Anlass nehmen, uns mit den Problemen, die durch sie deutlich werden, auseinanderzusetzen und wir werden nicht zulassen, dass die Krise dazu verwenden wird, uns alte, einschränkende Rollenbilder aufzuzwängen und Ungerechtigkeiten in dieser Gesellschaft zu verstärken.
Am 26.4. ist Lesbian Visibility Day, deswegen fordern wir: Lesbische Sichtbarkeit!
Offener Brief zum 20. Freiburger Männertag am 7. März 2020
Am 5. Februar 2020 haben wir einen Offenen Brief an die Veranstalter*innen des Freiburger Männertages geschrieben. Dieser fand dieses Jahr am 7. März, am Wochenende vom Internationalen Frauen*kampftag, statt. Organisiert und finanziert wird er von verschiedenen kirchlichen Trägern.
Bereits im letzten Jahr hatten wir in einem Offenen Brief (vom 22.03.2019) Kritik an den beworbenen Inhalten der Workshops geäußert und sind daraufhin in einen Dialog mit den Veranstaltern getreten. Wir bedauern, dass sich trotz dessen keine Veränderung hinsichtlich unserer Kritikpunkte erkennen lässt.
Hier der diesjährige Offene Brief:
Offener Brief an die Veranstalter des 20. Freiburger Männertag
Sicherheitspolitik gegen sexualisierte Gewalt?!
Im Februar ist die Zeitung „Gefährliches Pflaster“ – Zeitung zur Sicherheitskritik erschienen. Herausgegeben wurde sie vom Zeitungskollektiv „Gefährliches Pflaster“, entstanden aus dem Umfeld des Arbeitskreises kritische soziale Arbeit (aks), des Arbeitskreises kritischer Jurist*innen (akj), des Solidarity-City-Netzwerks (SC), des Recht auf Stadt-Netzwerks, des Bündnisses gegen neue Polizeigesetze (NoPolGBW) und des neu gegründeten Anwohner*innen-Vereins Stühlinger.
Mit der Zeitung sollen andere Perspektiven auf die Sicherheitsdebatte gezeigt werden als solche, die bisher von Polizei, Stadtverwaltung und Badischer Zeitung eingenommen werden. Dies gilt auch für die 2017 zwischen der Stadt Freiburg und dem Land geschlossene „Sicherheitspartnerschaft“.
Rechten Diskursen soll damit ein emanzipatorischer Diskurs entgegen gesetzt werden.
Wir haben auch einen Artikel für die Zeitung geschrieben!
Hier findet ihr den Artikel: Sicherheitspolitik gegen sexualisierte Gewalt?!
Hier mehr Informationen, und hier die ganze Zeitung: Zeitung-Sicherheit-final.web_
One-Night-Stand mit der feministischen Bibliothek im fz*
Smash patriarchy!? – Feministische Perspektiven auf Gewalt im und gegen das Patriarchat
ein Workshop des ignite! Workshopkollektivs
am Freitag, 22. November um 18 bis 21 Uhr
¡adelante! – Linkes Zentrum in der Glümerstraße 2
Auftaktveranstaltung der Themenreihe „Soziale Verhältnisse und Gewalt“ der anarchistischen Gruppe Freiburg
[English below]
In dem dreistündigen Workshop möchten wir gemeinsam Verständnisse von „Patriarchat“ und Feminismus und die Rolle von Gewalt erarbeiten. Vorgestellt werden verschiedene feministische Strömungen und ihre Positionen zur Befreiung von Sexismus, Queer- und Trans*-Politiken, Rassismus und Herrschaftskritik.
Es soll herausgestellt werden, dass (sexualisierte) Gewalt fundamental ist, um Geschlechterherrschaft herzustellen und zu erhalten. Anschließend möchten wir uns kritisch mit dem sogenannten „Strafrechtsfeminismus“ auseinandersetzen, der einen Umgang mit Übergriffen und zwischenmenschlicher Gewalt durch Bestrafung und Kooperation mit dem Staat sucht, und kurz Alternativen darstellen.
Zuletzt sagen wir: Es ist möglich und wichtig, uns konfrontativ – jenseits von Mackertum und Selbstzweck – den Diskurs um Gewalt anzueignen und gegen die bestehenden (patriarchalen) Verhältnisse zu richten. Antisexismus muss Praxis werden! Ob und wie das funktionieren kann, würden wir gerne mit Euch diskutieren und freuen uns auf rege Teilnahme.
Der Workshop ist möglichst niedrigschwellig und soll Menschen mit verschiedenen Kenntnisständen und Hintergründen ansprechen. Wenn gewünscht, organisieren wir eine Simultanübersetzung ins Englische.
Ein Workshop des ignite! Workshopkollektivs ignite.blackblogs.org
in Kooperation mit
Anarchistische Gruppe Freiburg
Feministische Linke Freiburg
Realitätenwerkstatt
————————————————————–
Smash patriarchy!? – feminist perspectives on violence in and against patriarchy
A three hour workshop about patriarchy, feminism and the roles of violence inside these. We’ll discuss different feminist perspectives, queer and trans* politics, antiracism and critique of systemic and state oppression. We want to point out that (sexualized) violence is fundmental to the system of gender oppression.
Further on we want to talk about feminist strategies trying to tackle sexism and interpersonal violence in cooperation with the state and why this might be problematic, followed by a short overview on alternatives.
In the end: it’s possible and important to reclaim the discourses about violence machoism to use them against this sexist system. Antisexism needs to become practical. We’re looking forward to discussing what that might look like.
We can organize an English translation if needed!
A workshop by the ignite! workshop collective ignite.blackblogs.org
in cooperation with
Anarchistische Gruppe Freiburg
Feministische Linke Freiburg
Realitätenwerkstatt
Kundgebung – Frauen* gemeinsam gegen den Kriegsalltag
Einladung zur Kundgebung – Frauen* gemeinsam gegen den Kriegsalltag
Freitag 1. November 2019 | 16 Uhr | Platz der alten Synagoge
Aufruf vom Bündnis „Frauen* gegen Krieg“
Die aktuelle Kriegssituation in Nordsyrien ist momentan sehr akut.
Die türkische Regierung versucht die kurdische Bevölkerung durch militärische Angriffe zu vertreiben und das emanzipatorische Projekt Rojava zu zerstören. Was bedeutet das nun für uns?
Insbesondere Frauen* haben in den letzten Jahren massive Aufbauarbeit in der Region geleistet und sich stark gegen die männliche Vorherrschaft in der Region organisiert. Sie haben Strukturen aufgebaut um Frauen* zu unterstützen und vor Männern zu schützen. So z.b. das Dorf „Jinwar“ – welches ebenfalls durch die Angriffe zerstört werden könnte. Sie haben den sogenannten Islamischen Staat erfolgreich bekämpft und ihn sowohl den Menschen vor Ort, als auch den europäischen Ländern vom Hals gehalten. Mehr als 800 IS-Terroristen konnten sich schon aus den Gefängnissen befreien. Die Bilder und Geschichten machen mehr als deutlich, was dies für die Frauen* und Mädchen* vor Ort bedeutet.
Krieg bedeutet immer (systematische) Gewalt gegen Frauen* und Kinder, die Zerstörung von Infrastruktur, Flucht und Traumatisierung.
Wir sehen unsere Verantwortung hier in Deutschland und auch in Freiburg um gegen den rassistischen Krieg der Türkei zu protestieren und deutlich zu machen, dass wir solidarisch an der Seite der Frauen* und allen anderen Menschen in Nordsyrien stehen.
Wenn wir davon sprechen endlich Fluchtursachen zu bekämpfen, dann müssen wir genau hier anfangen. Denn durch den Krieg werden und sind wieder hunderttausende zur Flucht in die Unsicherheit gezwungen.
Zu unserer Kundgebung sind alle Menschen unabhängig ihres Geschlechts eingeladen, um die Perspektiven von Frauen* zu hören und diese zu unterstützen.
Unser Zusammenschluss ist ein Bündnis aus verschiedensten linken, feministischen Gruppen und sozialen Organisationen.
Wir organisieren uns als Frauen*, Lesben*, Inter*, Non-Binary* und Trans*.
Im Anschluss an die Kundgebung wollen wir einen lila Block auf der Demonstration zum Welt-Kobane-Tag machen, an dem sich alle Frauen*, Lesben*, Inter*, Trans* und Non-Binary* beteiligen können.
Aktuelle Unterstützer*innen sind:
Internationale Jugend Freiburg, FeLi – Feministische Linke Freiburg, Feministische Gruppe realitätenwerkstatt, LILAK e.V., Kurdischer Frauenrat Freiburg, UFF – Unabhängige Frauen Freiburg