solidaritätsbekundung mit dem strukturwandel in der kts

wir solidarisieren uns mit dem aktuellen strukturwandel in der kts.
wir haben als gruppe vor über 7 jahren das haus frustriert verlassen, nachdem versuche, die dominanzstrukturen zu verändern gescheitert waren. daher war es für uns sehr schmerzhaft, in den letzten jahren immer wieder zu sehen, wie auch andere gruppen frustriert das haus verlassen, nachdem sie sich vergeblich an den selben dominanzstrukturen abgemüht haben.
umso mehr freut es uns, zu sehen, dass sich jetzt endlich an diesen eingerosteten strukturen etwas verändert.
wir wünschen viel erfolg und fähigkeit zur selbstreflektion bei dem projekt, die kts zu einem offenen, diskriminierungsfreien haus zu machen, in dem platz für unterschiedliche linke perspektiven ist.

inter* Ally-Workshop

Das ‚I‘ in den Abkürzungen LGBT*I*QA+ und FL*I*NTA steht für Intergeschlechtlichkeit, oder kurz inter* – aber was heißt das? Und warum gibt es oft wenig Sichtbarkeit für Inter*-Themen? Dieser Workshop bietet einen Einstieg ins Thema inter*, Raum für Fragen und Austausch mit inter* Personen. Der Workshop richtet sich an alle, die solidarisch mit inter* Menschen sein wollen, aber noch nicht genau wissen, wie.

wann? 28.juni von 18-20uhr
wo? online (link nach anmeldung)
wie?
– anmeldung bis zum 21. juni an realitaetenwerkstatt@riseup.net
– teilnahme begrenzt auf 20 personen
– in deutscher lautsprache
– der workshop ist kostenlos

Der Workshop wird organisiert von der realitätenwerkstatt. Wir sind eine Gruppe aus dem fz*, einem Raum für Inter*Agender*Non-Binary*Trans*Mädchen*Lesben*Frauen.
Aber wir haben den Eindruck, dass wenig Bewusstsein darüber existiert, was es braucht, damit sich inter* Menschen wohl fühlen.
Wir laden euch ein, uns auf der Suche zu begleiten.

Zur Referent*in:
Frieda (kein Pronomen/sie) ist weiß, inter* und queer. Frieda liebt Workshops und Seminare und ist Trainer:in für politische Bildung mit Schwerpunkt extreme Rechte, Antifeminismus und geschlechtliche Vielfalt. Bei TrIQ ( https://www.transinterqueer.org/ ) macht Frieda Bildungsarbeit zum Thema inter* und ist ansprechbar unter der folgenden Email-Adresse f.fischer@transinterqueer.org

Redebeitrag zum 8. März 2022 von TransAll und realitätenwerkstatt

Zur Version in leicher Sprach: https://realitaetenwerkstatt.noblogs.org/redebeitrag-in-einfacher-sprache-zum-8-maerz-2022-von-transall-und-realitaetenwerkstatt/
À la version en Français: https://realitaetenwerkstatt.noblogs.org/franzoesische-uebersetzung-redebeitrag-zum-8-maerz-von-transall-und-realitaetenwerkstatt/
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Wir sind heute hier und überall auf der Straße für einen gemeinsamen feministischen Kampf, weil wir alle das Patriarchat satt haben. Wir machen unterschiedliche Erfahrungen als trans* und cis Personen, als inter* und endo, als agender, genderfluide, männliche, weibliche und nicht-binäre Personen, aber wir haben alle ein gemeinsames Ziel: nieder mit dem Patriarchat!
Wir wissen wer wir sind. Und wir wissen was wir wollen!
Wir wollen frei von einengenden Normen selbst über unsere Körper bestimmen.
Wir alleine entscheiden, wer wir sind, wie wir leben und wen wir lieben.
Jeder Eingriff in diese Entscheidungen ist ein Angriff auf uns als Personen und wir stellen uns entschieden auf die Seite derer, denen diese Selbstbestimmung abgesprochen wird.
Schluss mit der Kriminalisierung und Pathologisierung unserer Körper und Lebensweisen!
Weg mit Paragraph 218 und 219a. Reproduktive Gerechtigkeit für alle! 
Schluss mit der Diskriminierung von Sexarbeiter*innen aller Geschlechter!
Her mit dem Selbstbestimmungsgesetz! TSG abschaffen. Sofort!
Und wir fordern endlich: 
– ein wirklich lückenloses Verbot von nicht lebensnotwendigen medizinischen Eingriffen an inter* Menschen ohne deren Einwilligung!
– eine Entschuldigung und Entschädigung für alle von dieser Gewalt Betroffenen!
– und eine angemessene Gesundheitsversorgung für alle Menschen! 
Schon immer sind feministische Kämpfe – entgegen dem, was uns weisser Mainstream vorgaukeln will, – queer und vielfältig! Schon immer werden feministische Kämpfe von inter*, agender*, trans* und nicht-binären Menschen gekämpft und getragen – besonders von Schwarzen und Indigenen Menschen und People of Color.
So viele Menschen vor uns haben so viel für uns erkämpft. So viele Menschen kämpfen heute weltweit für Selbstbestimmung und soziale Gerechtigkeit. Mit dieser Kraft im Rücken wollen wir solidarisch sein mit allen emanzipatorischen und feministischen Kämpfen gegen jede Unterdrückung!
Mehrfachmarginalisierung ist real, auch in unseren Communities. Nichts weniger als ein wirklich intersektionaler Feminismus ist unser Anspruch! Wir haben also noch viel zu tun! Zweigeschlechtlichkeit ist im Kontext von Kolonialismus entstanden und eng verwoben mit Rassismus und kapitalistischen Strukturen. Deshalb ist unser Feminismus ein antikapitalistischer und antirassistischer trans*feminismus!
Wir lassen uns nicht spalten von reaktionären Akteur*innen, die sich und ihre rassistischen, queer & trans*feindlichen Positionen liberal und ihre Hasstiraden feministisch schimpfen. Ihr könnt nicht länger verheimlichen, dass ihr das Geld für eure unsäglichen Kampagnen von christlichen Fundamentalist*innen und antifeministischen Gruppierungen bezieht. Wir wissen ganz genau, dass ihr mit den Rechten kooperiert!
Unterdrückung funktioniert immer über Binarität. Daher wird auch niemals ein elitärer, weißer biologistischer Cis-Feminismus das Patriarchat abschaffen. 
Haut ab mit euren Behauptungen, es gäbe nur zwei Geschlechter! Verpisst euch mit eurer Vorstellung, Geschlecht sei angeboren, an Körpern oder Verhalten ablesbar, unverändlich und hätte irgendwas damit zu tun, wie wir fühlen und was uns gefällt. Verschont uns mit euren anmaßenden Einbildungen, ihr wüsstet besser wer wir sind, als wir selbst.
Das Patriarchat versucht uns gegeneinander auszuspielen. Wir sind erst frei, wenn wir uns zusammentun und dieses beschissene System zerschlagen.
Und genau deshalb sind wir hier. Nieder mit dem Patriarchat! Nieder  mit dem binären Geschlechtersystem!
Wir sind agender und nichtbinär*, cis und trans*, endo und inter* und das ist unsere gemeinsame Revolution!
Her mit dem guten Leben für alle!

Französische Übersetzung Redebeitrag zum 8. März von TransAll und realitätenwerkstatt

Link

Nous sommes ici aujourd’hui et dans toutes les rues pour une lutte féministe commune, parce que nous en avons toutes assez du patriarcat. Nous avons des expériences différentes en tant que personnes trans* et cis, inter* ez endo, agender, genderfluide, féminines, masculines et non-binaires – mais nous avons toutes un objectif commun: à bas le patriarcat ! 
Nous savons qui nous sommes. Et nous savons ce que nous voulons! Nous voulons décider nous-mêmes de notre corps.
Nous sommes les seules à décider qui nous sommes, comment nous voulons vivre et qui nous voulons aimer. Toute intervention dans ces décisions est une attaque contre nous en tant que personne et nous nous rangeons résolument du côté de ceux à qui l’on dénie cette autodétermination.
Le patriarcat nous attaque en criminalisant et en pathologisant nos décisions concernant nos corps et nos modes de vie. Ça suffit! 
Non aux paragraphes 218 et 219a! Nous réclamons la justice reproductive pour tous! 
Non à la la discrimination des travailleur.euse du sexe!
Oui à une loi d’autodétermination! Supprimez la TSG. Ici et maintenant!
Et nous exigeons: 
– une interdiction vraiment sans faille des interventions médicales non vitales sur les personnes inter* sans leur consentement!
– des excuses et un dédommagement pour toutes les personnes concernées par ces violences!
– et des soins de santé appropriés pour tous! 
Depuis toujours, les luttes féministes sont queer et diversifiées – contrairement à ce que les média eurocentristes veut nous faire croire !
Depuis toujours, les luttes féministes sont menées et portées par des personnes inter*, agender*, trans* et non-binaires – en particulier par des personnes racisées.
Tant de gens avant nous ont obtenu tant de choses pour nous. Tant de personnes luttent aujourd’hui dans le monde entier pour la justice sociale. Avec cette force derrière nous, nous voulons être solidaires des luttes internationales contre toute forme d‘oppression! 
La marginalisation multiple est réelle, même dans nos propres communautés. Notre ambition n’est rien de moins qu’un féminisme véritablement intersectionnel ! Nous avons donc encore beaucoup à faire! La binarité est née dans le contexte du colonialisme et est étroitement liée au racisme et aux structures capitalistes. C’est pourquoi notre féminisme est un féminisme trans* anticapitaliste et antiraciste!
Nous ne nous laisserons pas diviser par des acteurs et actrices réactionnaires qui se qualifient eux-mêmes et leurs positions racistes, queer & trans* hostiles de libéraux et qui qualifient leurs discours de haine de féministes. Vous ne pouvez plus cacher que l’argent de vos innommables campagnes provient de fondamentalistes chrétiens et de groupes antiféministes. Nous savons très bien que vous coopérez avec la droite!
L’oppression fonctionne toujours sur la base de la binarité. C’est pourquoi un cis-féminisme élitiste, blanc et biologiste n’abolira jamais le patriarcat. 
Cassez-vous avec vos affirmations selon lesquelles il n’y a que deux sexes! Cassez-vous avec votre idée que le genre est inné, qu’il se lit sur le corps ou le comportement, qu’il est immuable et qu’il a quelque chose à voir avec ce que nous ressentons et ce qui nous plaît. Cassez-vous avec vos idées prétentieuses selon lesquelles vous savez mieux qui nous sommes que nous-mêmes.
Le patriarcat essaie de nous désunir et de nous monter les uns contre les autres. Nous ne serons libres que lorsque nous nous unirons pour détruire ce système de merde.
Et c’est précisément pour cela que nous sommes ici. À bas le patriarcat! A bas le binaire! 
Nous sommes agender et non-binaire*, trans* et cis, inter* et endo et c’est notre révolution commune!
Vive la justice sociale!

Redebeitrag in einfacher Sprache zum 8. März 2022 von TransAll und realitätenwerkstatt

Link

Heute ist feministischer Kampf-Tag. Deshalb sind wir auf der Straße, hier und an vielen anderen Orten auf der Welt. 
Wir haben unterschiedliche Geschlechter und machen unterschiedliche Erfahrungen. Zum Beispiel als Frauen, Männer und nicht-binäre Menschen. Zum Beispiel als inter* oder trans* Menschen. 
Aber wir haben ein gemeinsames Ziel: Wir sind gegen das Patriarchat. Patriarchat bedeutet einfach gesagt, dass cis Männer in unserer Gesellschaft mehr Macht haben als Menschen mit anderen Geschlechtern. Wir sind gegen Unterdrückung und Gewalt. Wir sind für Gerechtigkeit und Selbstbestimmung.
Wir wissen wer wir sind. Und wir wissen was wir wollen!
Wir wollen selbst über unsere Körper bestimmen.
Wir alleine entscheiden, wer wir sind, wie wir leben und wen wir lieben.
Manche Menschen dürfen nicht selbst über ihren Körper bestimmen. Weil es diskriminierende Gesetze gibt. Wir möchten diese Menschen unterstützen. Außerdem möchten wir neue, bessere Gesetze, damit jeder Mensch selbstbestimmt über seinen Körper entscheiden kann.
Das ist in vielen Bereichen wichtig. Zum Beispiel:
Wenn ein Mensch schwanger ist und die Schwangerschaft abbrechen möchte.
Wenn ein Mensch Sex-Arbeit macht.
Wenn ein Mensch trans* ist und seinen Körper verändern möchte.
Das darf nicht als kriminell oder krank dargestellt werden. Alle Menschen sollen gute Gesundheits-Versorgung bekommen.
Die Norm in unserer Gesellschaft ist, dass Körper klar als männlich oder weibliche eingeordnet werden. Das ist aber falsch. Weil alle Menschen haben verschiedene Körper. Inter* Menschen lassen sich nicht eindeutig zuordnen. Oft werden sie operiert, damit ihre Körper mehr der Norm entsprechen. Oft schon als Baby. Und oft ohne dass sie das wollen. Das ist Gewalt und muss ganz verboten werden. Und es muss eine Entschuldigung und Entschädigung für Betroffene geben.
Vielfältige und queere Menschen setzen sich schon immer für Feminismus ein. Besonders auch Schwarze Menschen, Indigene Menschen und People of Color haben viel für feministische Kämpfe getan. Das muss sichtbar sein.
Dass so viele Menschen früher und heute für Gerechtigkeit kämpfen gibt uns Kraft. Sie haben viel erreicht. Und wir wollen solidarisch sein mit allen, die sich weltweit gegen Unterdrückung wehren.
Dabei ist uns Intersektionalität wichtig. Intersektionalität heißt, wenn Menschen mehrfach diskriminiert werden, zum Beispiel weil sie Schwarz und Frau sind. Oder weil sie queer sind und behindert werden. Dadurch sind sie noch stärker benachteiligt.
Wir wollen in unserem Feminismus darauf achten. Zum Beispiel, dass wir uns gegen Rassismus einsetzen. Und gegen die Diskriminierung von trans* Menschen. Auch in unserer feministischen Community.
Manche Menschen sagen, dass sie feministisch sind. Gleichzeitig sagen sie rassistische, queer-feindliche und trans*feindliche Sachen. Oder sie arbeiten zusammen mit extremen Rechten und anderen anti-feministischen Gruppen. Das macht uns wütend. Das ist nicht unser Feminismus!
Es gibt mehr als zwei Geschlechter! 
Geschlecht kann nicht am Körper oder Verhalten erkannt werden!
Geschlecht kann sich verändern!
Haut ab, wenn ihr das nicht respektiert! Verpisst euch, wenn ihr denkt, dass ihr besser wisst, wer wir sind, als wir selbst.
Nur zusammen können wir das System verändern. Zusammen können wir uns von Unterdrückung befreien.
Und genau deshalb sind wir hier. 
Weg mit dem Patriarchat! Weg mit einem Geschlechter-System, das nur Frauen und Männer kennt. 
Wir wollen ein gutes Leben für alle! Wir sind agender und nichtbinär*, trans* und cis, inter* und  und das ist unsere gemeinsame Revolution!