Filmbiographie von Frida Kahlo

Filmposter FridaAm 12.03.17 um 20 Uhr im Linken Zenrum (Glümerstr. 2)

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum internationalen Frauen*Kampftag zeigen wir die Filmbiographie „Frida“ von 2002 im Anschluss an die VoKü.
Diese startet um 18:30 Uhr.

Mehr zur Veranstaltungsreihe:
8maerzfr.tk

 

 

Zum Film:
Mexiko-Stadt, zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Durch einen schweren Verkehrsunfall wird der lebenslustige Teenager Frida Kahlo (Salma Hayek) dauerhaft ans Bett gefesselt. Doch Fridas unbändiger Lebensmut ist nicht zu stoppen. Mit Hilfe der Malerei schafft Frida es, sich von ihrem monotonen Alltag abzulenken und ihr körperliches und seelisches Leid auf Leinwand zu verarbeiten. Durch ihre ausdrucksstarken Bilder zieht Frida auch die Aufmerksamkeit des berühmten Malers Diego Rivera (Alfred Molina) auf sich – der Beginn einer lebenslangen, leidenschaftlichen Liebesbeziehung, in der Loyalität vor Treue steht.

Zu Frida Kahlo:
Frida Kahlo (1907-1954) ist die mit Abstand bekannteste Malerin Mexikos, wenn nicht sogar Lateinamerikas. Im September 1926, mit 19 Jahren, malte sie ihr erstes Selbstporträt, das Selbstbildnis mit Samtkleid.
Sie war überzeugte Marxistin und brachte dieses in Werken wie etwa „El marxismo dará salud a los enfermos“ (1954) (span.: Der Marxismus wird den Kranken Heilung bringen) zum Ausdruck.
Am 21. August 1929 heiratete sie den 20 Jahre älteren mexikanischen Maler Diego Rivera, der aufgrund seiner riesigen politisch-revolutionären Wandbilder (Murales) bereits weltberühmt war. Rivera wurde 1929 aus der Partido Comunista Mexicano ausgeschlossen und auch Kahlo verließ die Partei.
In den 1930er Jahren unterstützte sie zusammen mit Rivera den russischen Revolutionär  Leo Trotzki, 1937 schenkte sie ihm ein Haus in Coyoacán.
1938 lernten André Breton und seine Frau Jacqueline Lamba auf einer Vortragsreise in Mexiko das Künstlerehepaar kennen; mit Lamba verband sie eine enge Freundschaft.
Gegen Ende ihres Lebens verehrte sie sogar Trotzkis Gegenspieler Josef Stalin; im Museo Frida Kahlo befinden sich zwei Porträts, die sie von Stalin anfertigte.

Frida Kahlo 1932

Demo zum internationalen Frauen*Kampftag 2017

Plakat zum 8. März 2017 in Freiburg

 

Auch dieses Jahr gibt es wieder eine große Bündnis-Demo in Freiburg am 8. März!Weitere Informationen zum Bündnis, Aufrufe in verschiedensten Sprachen, sowie das Plakat und den Flyer findet ihr unter: 8maerzfr.tk

Heraus zum internationalen Frauen*kampftag 2017

Unser Feminismus bleibt… 

Am 8. März gehen Frauen* seit über 116 Jahren auf die Straßen. In dieser Tradition werden auch wir 2017 in Freiburg demonstrieren, denn es zeigt sich immer noch deutlich, wie notwendig eine konsequente feministische Perspektive und ein gemeinsamer solidarischer Kampf sind und bleiben.

… antirassistisch

Sexismus wird nicht importiert
Schon seit vielen Jahrzehnten kämpfen Frauen* und LGBTIQ-Bewegungen in Deutschland und international gegen Sexismus, strukturelle Ausbeutung und sexualisierte Gewalt. Diese Phänomene sind fester Bestandteil einer jeden kapitalistischen und patriarchalen Gesellschaft. Frauen* sind täglich betroffen von sexualisierter Gewalt, sei es auf der Straße, am Arbeitsplatz oder im eigenen Zuhause. 25% der in Deutschland lebenden Frauen* haben körperliche oder sexualisierte Gewalt durch ihren (Ex-) Partner erfahren oder erfahren sie noch. Allein 2015 wurden 331 Frauen* Opfer von Mord und Totschlag. Die Rate der Anzeigen bei Vergewaltigung liegt bei knapp 5%, wovon jedoch lediglich ein Bruchteil zur tatsächlichen Verurteilung kommen. In 99% der Fälle sind die Täter*innen männlich. Die Ursache hierfür ist eine Gesellschaft, in der Gewalt an Frauen* eine Normalität darstellt. Diese Normalität, in welcher Männer* über Frauen* herrschen, nennt sich Patriarchat. Klingt altmodisch, ist aber auch heute noch eine globale Struktur, in der Frauen* weltweit ausgebeutet und unterdrückt werden. Zur Aufrechterhaltung dieses Systems wird psychische, körperliche, sexualisierte, politische und strukturelle Gewalt gegen Frauen* und Mädchen* ausgeübt.

Wir lassen uns nicht instrumentalisieren!
Gewalt und Übergriffe gegen Frauen* sind immer zu verurteilen. Egal von wem sie ausgehen. Sexismus kommt nicht durch Migration in diese Gesellschaft. Wer das behauptet, verurteilt nicht nur pauschal Menschen anhand rassistischer Merkmale, er ignoriert auch alltägliche Erfahrungen von Frauen* und empirische Zahlen! Ignoriert werden die Erfahrungen weißer Frauen*, die den Sexismus ihrer weißen Freunde, Verwandten und Arbeitskollegen erleben müssen, genauso wie die Erfahrungen aller Frauen*, die sowohl rassistisch diskriminiert, als auch sexistisch angegriffen werden. Dies betrifft auch geflüchtete Frauen*, die in Unterkünften oder auf der Straße mit sexistischen weißen Männern konfrontiert sind. Frauen brauchen keine Beschützer – schon gar nicht, wenn diese „Beschützer“ nur für Gleichberechtigung und Frauenrechte sind, wenn sie sie für antimuslimische Hetze instrumentalisieren können.

… antikapitalistisch

Prekarität trifft Frauen* besonders hart
Die meisten Frauen* arbeiten im Niedriglohnsektor, in sogenannten Frauenberufen und unsicheren Beschäftigungsverhältnissen. In der BRD verdienen Frauen* im Durchschnitt 21% weniger als Männer*. Diese Tatsache ist nicht nur dadurch zu erklären, dass sie weniger Gehalt für die selbe Arbeit erhalten, sondern ergibt sich auch durch Faktoren wie Berufswahl, Verdienstlücken durch Elternzeit, aber auch Teilzeitbeschäftigungen aufgrund von Kinderbetreuung. Deshalb sind Frauen* beispielsweise besonders von Altersarmut oder durch den Abbau des Sozialstaates betroffen.

Kein Ende der Doppelbelastung in Sicht
Darüber hinaus erledigen Frauen* auch heute noch den großen Teil der nicht entlohnten Haus- und Sorgearbeit und sind deshalb doppelt belastet. Das kapitalistische Wirtschaftssystem profitiert von der unbezahlten Arbeit, die Frauen* leisten, da sie notwendige Voraussetzung zur Reproduktion der Arbeitskraft ist. Die private Haus- und Sorgearbeit, die Familien in reicheren Ländern nicht machen können oder wollen, wird nicht unter den Geschlechtern aufgeteilt, sondern zunehmend an Frauen* aus ärmeren Ländern verschoben.

… international

Gegen Faschismus und Krieg
Wir wollen jedoch nicht bei der Forderung nach Gleichberechtigung der Geschlechter stehen bleiben. Für uns ist der 8. März gleichzeitig ein Kampftag gegen Faschismus und Krieg. Wir beobachten, dass sich verschiedene Staaten weltweit zunehmend mit rassistischer und faschistischer Tendenz radikalisieren. Insbesondere denken wir an die Menschen, die in der Türkei und in Kurdistan von religiösen Fundamentalisten bekämpft und von der türkischen Regierung inhaftiert, gefoltert und ermordet werden. Noch immer werden aus der BRD Waffen an die Türkei oder in Kriegsgebiete exportiert, womit sie von den brutalen Auseinandersetzungen profitiert. Dies ist einer der Gründe, weshalb sich 2015 weltweit über 50 Millionen Menschen auf der Flucht befanden. Insbesondere Frauen* sind in kriegerischen Auseinandersetzungen, und auch auf der
Flucht, weltweit von Vergewaltigung als Kriegswaffe und sexualisierter Gewalt betroffen.

Die Welt rückt nach rechts
Nicht nur in der Türkei, auch in Deutschland, Europa und den USA ist ein starker Rechtsruck spürbar. Diese Bewegungen und Regierungen zeichnen sich nicht nur durch Rassismus und Demokratiefeindlichkeit aus, machen Grenzen dicht und wollen Staatsoberhäupter mit unbegrenzter Macht ausstatten. Sie sind immer auch antifeministisch, versuchen die Rechte von Frauen* zu beschneiden und verteidigen sexistische Verhaltensweisen und männliche Vorherrschaft.
Doch Frauen* auf der ganzen Welt lassen sich das nicht einfach gefallen.

… solidarisch

Frauen* (nicht nur) gegen Trump
Kurdische Frauen* beteiligen sich maßgeblich am Kampf gegen das autokratische Regime Erdogans und den islamistischen Terror des IS. Geflüchtete Frauen* schließen sich zusammen und stehen für ihre Rechte ein. Feminist*innen in Ländern des Nahen Ostens verschaffen sich selbstbewusst Gehör und in Argentinien finden lautstarke Demonstrationen gegen die fortdauernden Morde an Frauen* statt. Auch das Vorhaben der polnischen Regierung, das Recht auf Abtreibung auszuhöhlen, stieß im vergangenen Jahr auf entschlossenen Protest. Beim Women’s March gegen Trump gingen hunderttausende rosa bemützte Demonstrant*innen auch gegen dessen Antifeminismus auf die Straße und hierzulande werden Feminist*innen durch alte Nazis und Neue Rechte in Form von AfD und Co herausgefordert. Auch in anderen Bereichen werden Frauen* aktiv, streiken für bessere Arbeitsbedingungen oder setzen sich für die gesellschaftliche Anerkennung und gerechte Verteilung von Sorgearbeit ein.

Sexismus hat viele Gesichter
Sexismus betrifft nicht nur Frauen*. Trotz “eingetragener Lebenspartnerschaften“ für gleichgeschlechtliche Paare, sind Lebensweisen, die nicht dem Bild von Frau+Mann-Beziehungen entsprechen, noch immer nicht voll anerkannt. Diskriminierung wird dabei nicht nur auf persönlicher Ebene erfahren, sondern zeigt sich auch auf struktureller Ebene, wie z.B. durch höhere Adoptionshindernisse für gleichgeschlechtliche Paare. Ebenfalls berichten ca. 90% der Trans*- Menschen in Europa von Gewalterfahrungen und Belästigungen in der Öffentlichkeit, sowie von einer unangemessenen Behandlung durch Polizei und Justiz. Noch immer wird intergeschlechtlichen Menschen nach der Geburt durch Operationen ein biologisches Geschlecht aufgezwungen, was lebenslang Auswirkungen hat. Insbesondere auch die homo-, bi-, inter- und transfeindliche Politik von konservativen Parteien und die „Demos für alle“, welche gegen einen geschlechtergerechten Bildungsplan protestieren, zeigen, wie an konservativen und traditionell religiösen Bildern von Familie und Geschlecht festgehalten wird.

Unsere Solidarität endet nicht an europäischen Grenzen! 
Denn nur wenn wir gemeinsam agieren und globale Netzwerke und Bewegungen aufbauen, sind wir gemeinsam stark!
Lasst uns deshalb am 8. März mit allen Frauen*- und LGBTIQ*-Bewegungen, weltweit auf die Straße gehen: für eine Weltgesellschaft, in der Menschen jenseits von Ausbeutungs- und Unterdrückungsverhältnissen leben können. In der Menschen nicht nach ökonomischer Verwertbarkeit eingeteilt werden. In der die Bedürfnisse aller Menschen den Weg bereiten für ein solidarisches Miteinander!
Deshalb: lasst uns unsere Errungenschaften feiern und uns für kommende Auseinandersetzungen wappnen.

Zum 8. März auf die Straße! 


* Der Genderstern symbolisiert alle Geschlechterentwürfe, die sich nicht an dem Femininum oder Maskulinum zuordnen. Er soll außerdem symbolisieren, dass die benannten Gruppen in Bezug auf Faktoren wie Herkunft, Alter, Gesundheit, finanzielle Mittel, oder Bildung unterschiedliche Bedingungen haben.
** LGBTIQ: Lesbisch, Gay, Bisexuell, Transgeschlechtlich, Intergeschlechtlich, Queer

Feministischer Kaffeeklatsch für FLTI_

Am 05.03.17 von 15 bis 19 Uhr im fz* (Faulerstr. 20)

Zum wiederholten Male ein altbewährtes Konzept: 2-3 kurze Inputs zu verschiedenen Themen. Im Anschluss Diskussions-Tische im World-Café-Stil zu diesen und weiteren spannenden Inhalten.

  • „Feminismus von rechts?“ von Anja Goetz
    Überschneidungspunkte zwischen Feminismen und rechten Behauptungen
  • Brainstorming-Tisch zu Demosprüchen und Transpi-Ideen

weitere Themen folgen…

Bücherflohmark und Brunch für FLTI_ im feministischen Zentrum

Am Sonntag, 19.02.17 zwischen 11 und 15 Uhr im fz* (Faulerstr. 20)

Die vielen ausgemisteten Bücher der fz*-Bibliothek werden bei einem Flohmarkt gegen Spende abgegeben.
Dazu gibt es leckere Snacks, Finger-Food und Kuchen als Buffet.

Bringt gerne eine Essens-Spende mit, für Kaffe, Tee und Kaltgetränke wird gesorgt.

Kommt und findet spannendes, lustiges und kurioses für eure Bücherregale!

Theoriewochenende für FLTI*: Kapitalismus und Geschlechterverhältnis 26. und 27.11.

Wir laden ein zu unserem Theoriewochenende für FLTI* am 26. und 27. November im fz*(feministisches Zentrum im Grether Gelände):

Wir haben für das Wochenende die Gruppe „Risse im falschen Film“ eingeladen, sie haben für uns folgendes inhaltliches Programm ausgearbeitet:

Kapitalismus und Geschlechterverhältnis haben jede Menge miteinander zu tun. Darum soll es an diesem Wochenende gehen – zunächst versuchen wir uns, gemeinsam ein Verständnis von Kapitalismus zu erarbeiten (und davon ausgehend diesen zu kritisieren). Was ist der Zweck kapitalistischer Produktion, was hat es mit Privateigentum, Tausch und Geld auf sich, was hat der Staat damit zu tun und, vor allem, wieso produziert Kapitalismus systematisch Konkurrenz und Armut? Der zweite Tag nimmt dann Geschlecht und und die Ansprüche an die beiden erlaubten Geschlechter Mann und Frau in den Blick. Denn diese Gesellschaft kennt genau zwei Geschlechter und nahezu alle Dinge sind irgendwie geschlechtlich sortiert: Angefangen vom Babyspielzeug über die Berufswahl bis zur Frage, wer wo welche Haare tragen und wer beim Küssen den ersten Schritt machen darf. Die Zuordnung zu entweder Mann oder Frau wird gesellschaftlich eingefordert und Abweichungen sanktioniert. Wie sich das kritisieren lässt und wie sich diese Ansprüche erklären lassen bzw. wie sie zum Kapitalismus als materieller Grundlage im Verhältnis zu stehen, darum soll es an diesem Wochenende gehen.

Wichtige Infos rund um das Wochenende:

Anmeldung: Es gibt 30 Plätze. Bitte meldet euch per Mail an: realitaetenwerkstatt@riseup.net

Ort: Das Programm findet im Feministischen Zentrum statt und richtet sich an Frauen_Lesben_Trans_und Inter_ Personen.

Zeiten: Samstag: 10-18 Uhr Sonntag: 11-18 Uhr

Essen: Wir haben mehrere kleine sowie jeweils eine größere Mittagspause eingeplant. Für die Mittagspause werden wir was kleines zu essen vorbereiten (vegan). Bringt gerne noch Süßkram, Kuchen, Kanbberzeug oder ähnliches mit.

Kosten: Die Veranstaltung wird unterstützt vom Stura der Uni Freiburg. Dennoch haben wir weitere Kosten die wir über Spenden einnehmen sollten. Wir bitten euch daher 10-30 Euro für das Wochenende mitzubringen und etwa 4-5 Euro zusätzlich für das Essen. Wenn sich das eine Person nicht leisten kann zögert bitte nicht trotzdem zu kommen.

Kinderbetreuung: Wenn gewünscht gibt es die Möglichkeit eine Kinderbetreuung zu organisieren, gebt dazu bitte möglichst bald Bescheid.

Wir freuen uns auf ein interessantes, diskussionsreiches Wochenende mit euch!

Antifeminismus von „Rechts“

wo: Uni HS 1015

wann: 9.5.16 20:00 Uhr

 

Im selbsterklärten „Kampf gegen den Genderismus“ und mit populistischen Forderungen zur Besserstellung „deutscher Familien“ hat die extreme Rechte strömungsübergreifend Themen ausgemacht, von denen sie sich Anschluss an Diskurse im bürgerlichen Mainstream verspricht. Unter Schlagwörtern wie „Frühsexualisierung“ von Kindern, „Raubtierfeminismus“ und angeblichen „Beziehungen der Beliebigkeit“ machen antifeministische Akteure auch jenseits der extremen Rechten Stimmung. Auch wenn eine offene Zusammenarbeit bislang nur punktuell zu beobachten ist, zeugen gegenseitige Bezugnahmen und geteilte Argumentationslinien von Schnittmengen im heterogenen Feld organisierter Antifeminist/innen. Und erhalten aktuell mit der „Alternative für Deutschland“ eine prominente Bühne im politischen Geschehen.
Der Vortrag diskutiert Schnittmengen und Unterschiede in den Strategien des in sich heterogenen Milieus antifeministischer Akteure und fragt, inwieweit es der AfD und anderen Gruppen gelingt, Einfluss in gesellschaftliche Debatten um Geschlecht und sexuelle Vielfalt zu gewinnen.

Juliane Lang, M.A. Geschlechter- und Erziehungswissenschaft und Mitglied im Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus, beschäftigt sich seit Jahren mit Geschlechterpolitiken in der extremen Rechten und beobachtet aktuelle Renaissancen im Antifeminismus einer breiten Zahl an Akteuren auch außerhalb der extremen Rechten.

Plakat

Recht auf Abtreibung international

21.04.16 19:00 im Strandcafe (Grethergelände)

Vortrag und Film zum Recht auf Abtreibung international

In den meisten Ländern ist der Schwangerschaftsabbruch immer noch illegal oder aufgrund seiner Stigmatisierung nicht zugänglich. Weltweit sterben etwa 48.000 Frauen aufgrund dieser Illegalisierung, etwa 5 Mio. tragen schwerwiegende Gesundheitsschäden davon. Weltweit versuchen Konservative mit der Fokusierung auf die Rechte des Embryos die Lebensrealität und die Bedürfnisse von Frauen unsichtbar zu machen. Dieser Vortrag gibt einen Überblick über die Gesetzte und Bewegungen, die Frauen davon abhalten ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Diesen Themenkomplex werden wir anhand des Films Abortion Democracy – Poland South Africa zeigen:
Abortion Democracy: Poland/South Africa
Deutschland 2008, 50min
Sprache: Englisch/Polnisch mit deutschen Untertiteln
Regie: Sarah Diehl

Warum ist der Zugang zu einer illegalen Abtreibung in Polen leichter als zu einer legalen Abtreibung in Südafrika? Der Film vergleicht die politischen, legislativen und gesellschaftlichen Entwicklungen bezüglich des Schwangerschaftsabbruchs in den Ländern Polen und Südafrika.

Danach ist Strandikneipe.

DIE UHR, DIE NICHT TICKT – Kinderlos glücklich

22.04.16, 19:00, im Linken Zentrum ¡adelante!

Vortrag und Diskussion

„Wenn meine biologische Uhr mir etwas sagt, dann, dass ich im besten Alter bin, dieses Buch zu schreiben.“

Immer mehr Frauen bleiben freiwillig kinderlos, nicht nur in Deutschland. Aber das Reden über die biologische Uhr ist so allgegenwärtig, dass Frauen sich selbst misstrauen, wenn sie die Uhr nicht ticken hören. Sie zweifeln ihre eigeneEntscheidungsfähigkeit an, weil ihnen vermittelt wird, dass sie etwas anderes wollen müssen.
Geht es ums Kinderkriegen, wird unbeirrt festgehalten an der Vorstellung vom angeborenen Mutterinstinkt und an der Idee vom allein selig machenden Glück der Kleinfamilie. Politik und Gesellschaft bauen demografische und biologistische Schreckgespenster auf, um an alten Familienkonzepten und Geschlechterhierarchien festhalten zu können. Kein Kind zu wollen, gilt als unnatürlich, egoistisch oder feige. Sarah Diehl, Mitte 30 und selbst kinderlos,hat Frauen interviewt, die freiwillig keine Mütter sind. Sie hat erfahren, dass die Gründe vielfältig sind, Egoismus oder Narzissmus gehören nicht dazu.

Sarah Diehl leistet eine Analyse, wie das schlechte Image der kinderlosen Frau als Druckmittel zur unbezahlten Care-Arbeit aufgebaut wird. Ihr Buch ist das überfällige Plädoyer für eine vorurteilsfreie und zeitgemäße Einstellung zu weiblicher Identität und für neue Konzepte des solidarischen Zusammenlebens.

 

Sarah Diehl (*1978) lebt als Autorin in Berlin. Sie engagiert sich mit der Organisation Ciocia Basia im Bereich der internationalen reproduktiven Rechte von Frauen und hat hierzu den preisgekrönten Dokumentarfilm Abortion Democracy – Poland/South Africa gedreht und zwei Anthologien herausgegeben. Ihr Debütroman Eskimo Limon 9 über den Culture Clash zwischen Israelis und Deutschen erschien 2012 im Atrium Verlag.
Ihr letztes Sachbuch Die Uhr, die nicht tickt über das schlechte Image der kinderlosen Frau als Druckmittel zur unbezahlten Care-Arbeit erschien 2014 im Arche Verlag.

„Deutschland treibt sich ab“ 21.03.16

Bild

wo: Uni Fr, KG 1, HS1015  19:30

Organisierter „Lebensschutz“ und Antifeminismus

Inzwischen finden jährlich in verschiedenen Städten die sogenannten „Märsche für das Leben“ statt, an denen über 1000 Menschen teilnehmen.
Auch hier in Freiburg ruft die erzkonservative „Pius-Bruderschaft“ zu Protesten gegen Schwangerschaftsabbrüche auf. Dabei können sie sich auf gesellschaftliche Diskurse berufen, die auch von anderen Gruppen bestimmt werden: Das rechtskonservative bis neurechte Spektrum von den „Christdemokraten für das Leben“ bis zur extrem rechten Zeitung Junge Freiheit sehen die Demografie-Politik und eine Restauration konservativer Werte und Familienbilder als ihr Agitationsfeld. Das religiöse Spektrum verteidigt eine vermeintlich natürliche, gottgewollte „christliche“ Ordnung. Die „Männerrechtsbewegung“ formiert sich im Kampf gegen Gender Mainstreaming und Feminismus.

In der Veranstaltung wollen wir das antidemokratische Potenzial der Argumentationen herausarbeiten: Die Befürwortung eines homogenen Staatsvolkes, das biologistische Menschenbild, der Antikommunismus, Antifeminismus und der Angriff auf die 68er-Bewegung mit all seinen normierenden, ausschließenden und antiemanzipativen Forderungen.

Die Referent_innen Eike Sanders und Ulli Jentsch sind Mitarbeiter_innen des apabiz e.V. –Antifaschistisches Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin – und beobachten neben der extremen Rechten in all ihren Facetten seit einigen Jahren auch die 1000-Kreuze-Märsche und das Spektrum des christlichen Antifeminismus genauer.

Organisiert vom Referat gegen Faschismus und der realitätenwerkstatt.

Heraus zum 8. März!

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Grenzenlose Solidarität am Frauen*kampftag

Am 8. März kämpfen Frauen* seit 1911 weltweit gegen patriarchale Unterdrückung, ökonomische Ausbeutung, rassistische Diskriminierung und sexualisierte Gewalt.

Rassistische Hetze im Namen von Frauenrechten: Nicht mit uns!

Sexismus und sexualisierte Gewalt existieren in Deutschland nicht erst seit den sexuellen Übergriffen in der Silvesternacht in Köln und anderswo. Es ist kein Phänomen, das importiert wurde, sondern in unserer Gesellschaft fest verankert ist. Frauen* sind täglich betroffen von sexualisierter Gewalt, sei es auf der Straße, am Arbeitsplatz oder im eigenen Zuhause. Nach Angaben von Terre des Femmes werden in Deutschland jährlich 160.000 Vergewaltigungen ausgeübt; es wird jedoch lediglich 1% der Täter verurteilt. Diese Gewalt gegen Frauen* geht in den meisten Fällen von (Ex-)Partnern aus. Nur die wenigsten Frauen* erstatten Anzeige, da allzu häufig ihnen die Verantwortung zugeschoben wird. Wir fordern sexuelle Belästigung endlich als Straftatbestand anzuerkennen!

Gesellschaftlich wird sexualisierte Gewalt erst dann thematisiert, wenn die Täter die vermeintlich Anderen sind. So benutzen derzeit vor allem Rassist*innen die sexuelle Gewalt in der Silvesternacht, um gegen Menschen mit Fluchthintergrund gewaltsam vorzugehen. Es bilden sich sogenannte Bürgerwehren um „unsere, deutschen Frauen“ zu beschützen. Hierbei geht es in keiner Weise darum, die Selbstbestimmung der Frau* zu verteidigen. Vielmehr begünstigt diese aktuelle Debatte ein Klima, das die Interessen von Menschen mit Fluchthintergrund ignoriert. Als Beispiel können hier die erneuten Verschärfungen des Asylrechts genannt werden. Insbesondere die Einschränkung des Familiennachzugs, die noch mehr Frauen auf gefährliche Fluchtrouten zwingt.

Sexismus und Rassismus sind beide Unterdrückungsverhältnisse, die bekämpft werden müssen. Wir setzen uns ein für eine solidarische Gesellschaft, in der alle vor verbalen und körperlichen Übergriffen sicher sein können.

Internationale Solidarität statt Krieg – Fluchtursachen bekämpfen!

Zu allen Zeiten ist der Internationale Frauen*kampftag auch ein Kampftag für den Frieden. Wir engagieren uns gegen Krieg, der für viele Menschen mit Tod, Gewalt und Flucht verbunden ist. Frauen* sind in kriegerischen Auseinandersetzungen, und auch auf der Flucht, weltweit in besonderem Maße von Vergewaltigungen als Kriegswaffe, sexualisierter Gewalt und von umfassender Schutzlosigkeit betroffen. Wir fordern humanitäre Hilfe und internationale Solidarität statt weitere Waffenlieferungen, die keinen Frieden schaffen.

Solange es Krieg und Verfolgung gibt, solange sind Menschen auf der Flucht. Hier gilt es die Fluchtursachen weltweit zu bekämpfen. Zudem fordern wir ein umfassendes Asylrecht ein. Dabei ist es wichtig, dass den aus Armuts- und Kriegsgebieten geflüchteten Menschen ermöglicht wird, ihre grundlegenden Bedürfnisse zu realisieren. Sie benötigen ausreichend Nahrungsmittel, angemessenen Wohnraum, zügige Gesundheitsversorgung, Zugang zum Bildungssystem sowie finanzielle Mittel, mit denen sie sich eigenständig in ihrer neuen Umgebung bewegen können. Wichtig ist uns darüber hinaus, dass geflüchteten Frauen* auf allen Ebenen Schutzräume zur Verfügung gestellt werden, in denen sie sich austauschen und in der Folge selbstbestimmt handeln können.

Für die Anerkennung unterschiedlicher Lebensrealitäten

Auch in Zeiten der “eingetragenen Lebenspartnerschaften“ für lesbische und schwule Paare sind homophobe Ressentiments keineswegs aus der Welt. So kommt es nicht nur in Freiburg immer wieder zu gewaltsamen verbalen und körperlichen Übergriffen. 90% der Trans*- Menschen in Europa berichten von Gewalt und Belästigung im öffentlichen Raum, sowie 80% von einer unangemessenen Behandlung durch Polizei und Justiz.

Dies könne und wollen wir nicht hinnehmen.

Diskriminierung, Ausgrenzung, Beleidigung, Mobbing, Körperverletzung und medizinische Eingriffe ohne Einwilligung müssen ein Ende haben. Wir möchten in einer Welt leben, in der mehr als zwei Geschlechter akzeptiert werden und in der Liebe zwischen Menschen nicht durch Hass andere eingeschränkt wird.

Existenzsicherung und Anerkennung statt Ausbeutung

Nur elementare Sicherheit und bloßer Schutz vor Übergriffen reicht uns nicht. Wir wollen ein gutes Leben, überall! Dazu gehört eine grundlegende Existenzsicherung für alle Menschen. Noch verdienen Frauen* in der BRD 22% weniger als Männer. Dieser niedrige Lohn verbunden mit Teilzeitarbeit hat zur Folge, dass Altersarmut primär weiblich ist. Frauen* erledigen gleichzeitig den großen Teil der nicht entlohnten Haus- und Sorgearbeit. Unser Wirtschaftssystem ist darauf angewiesen, dass diese nicht entlohnt wird. Wir fordern eine gerechte Verteilung aller Arbeit!

Dort wo diese Aufgaben von Care-Beschäftigten übernommen werden, werden sie wenig wertgeschätzt und dementsprechend schlecht bezahlt. Deswegen sind wir solidarisch mit Erzieher*innen, Sozialarbeiter*innen, Alten- und Krankenpfleger*innen, die begonnen haben, sich mit vielfältigen Aktionen für ihre Rechte einzusetzen. Insbesondere fordern wir auch Verbesserungen für die meist migrantischen Haushaltsarbeiter*innen, denen aufgrund globaler Arbeitsteilung und rassistischer Stereotype jegliche soziale Absicherung verwehrt wird. Sie putzen, pflegen, betreuen, organisieren ganze Haushalte, verdienen häufig weit unter dem Mindestlohn und haben bei Krankheit, Mutterschaft, Urlaub keinerlei Anspruch auf Lohnfortzahlung.

Wir fordern deswegen eine deutlich bessere Entlohnung und soziale Absicherung für alle Care-Beschäftigten.

Kommt alle zur Demonstration anlässlich des internationalen Frauen*kampftags

Am 8. März
Um 18 Uhr
Zum Platz der Alten Synagoge
In Freiburg